BUND fordert Paradigmenwechsel bei Elbe-Schutz
Pressemitteilung, Magdeburg 5. März 2013
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Magdeburg: Anlässlich der ab heute stattfindenden Magdeburger Elbekonferenz forderte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, von der Bundesregierung und den Ländern ein entschiedenes Vorgehen, um die Bedrohung der Elbe durch Sohlerosion und Vertiefung des Flussbettes – verbunden mit der Austrocknung der Elbauen – zu stoppen.
„Die über 600 Kilometer frei fließende Elbe ist mit ihren Auenlandschaften ein international bedeutsames und einzigartiges Schutzgebiet für selten gewordene Pflanzen, Tiere und Lebensräume, zugleich wertvoller Erholungsraum für die Anwohner und eine touristische Attraktion ersten Ranges“, sagte Weiger. „Nachdem 20 Jahre lang mit einem hohen dreistelligen Millionenaufwand vergeblich versucht wurde, die Elbe zu einer ganzjährig befahrbaren Wasserstraße für den Gütertransport zu machen, muss endlich eine ehrliche Analyse vorgenommen werden, warum dieses Vorhaben gescheitert ist und scheitern musste.“
Seit 1990 seien die Niedrigwasserperioden der Elbe länger und extremer geworden. „Diese Realität muss endlich zur Kenntnis genommen werden, statt weiter mit veralteten Wasserständen zu rechnen und zu planen sowie Ziele zu verfolgen, die utopisch sind“, sagte Weiger. Der Preis für die Fortsetzung der bisherigen Elbepolitik wäre ein irreversibler Verlust dieser grandiosen Flusslandschaft. Für eine transparente Diskussion ist daher unbedingt erforderlich die aktuellen Daten der realen Wasserstände der Elbe durch das Bundesverkehrsministerium zu veröffentlichen. Der BUND lehnt vor allem die weitere Vertiefung der Elbe ab.
Vielmehr müsse alles getan werden, um die dramatischen Folgen der Sohlerosion zu stoppen, um das Flussökosystem in seiner ganzen Vielfalt und Dynamik erhalten zu können. Ein Gesamtkonzept für die Elbe zu entwickeln, sei deshalb der einzig richtige Weg, um tragfähige Lösungen für die Belange der Wirtschaft, der Umwelt und der an der Elbe lebenden Menschen zu finden. Dieser Prozess verlange Transparenz, Offenheit und Respekt. Der BUND sei bereit, sich mit seiner Kompetenz in diesen Prozess einzubringen.
Pressekontakt: Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeexperte, Tel. 0178-1617800