Goldrausch im Elbeeinzugsgebiet – Gefahr auch für Sachsen-Anhalt
2.3.2014 | BUND-Pressemitteilung
BUND fordert Landesregierung auf, Stellung zu beziehen
Die Pläne des kanadischen Konzerns „Astur Gold“, im Elbe-Einzugsgebiet Goldbergbau zu betreiben, stoßen bei Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf große Besorgnis. Es besteht nach Ansicht des BUND die begründete Gefahr, dass hochgiftige Chemikalien den Flusslauf der Elbe erreichen und damit Mensch und Natur dauerhaft schädigen können. Der BUND fordert deshalb die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf, nicht weiter abzuwarten, sondern tätig zu werden und Position zu beziehen.
„Spätestens seit dem Dammbruch in der Goldmine im rumänischen Baie Mare im Jahre 2000 wissen wir um die verheerenden Schäden, die der Goldbergbau anrichten kann“, erklärt Ernst Paul Dörfler vom BUND-Elbeprojekt. „Damals gelangte blausäurehaltiges Abwasser in den Fluss Theiß und vergiftete alles Leben auf einer Länge von 700 Flusskilometern.
Für die Elbe und ihre Anwohner, die z.T. ihr Trinkwasser aus den Elbauen beziehen, wäre ein solches Ereignis eine Katastrophe. Die Salze der Blausäure, Cyanide genannt, sind leicht wasserlöslich. Die tödliche Dosis dieser akut wirkenden Gifte beträgt 0,25 Gramm, schon nach 15 Minuten kann der Tod eintreten. Daneben wäre auch ohne Havarie mit Langfristschäden zu rechnen, denn aus den Abraumhalden werden giftigen Schwermetalle, wie Arsen, ausgewaschen und gelangen in die Flüsse und ins Grundwasser. Die Landesregierung kann sich nach all dem vorliegenden Wissen um die Risiken des Goldbergbaus nicht hinter mangelndem Kenntnisstand verstecken“ so Dörfler.
Hintergrund: Nach vorliegenden Informationen soll an der Moldau südlich von Prag eine Lagerstätte mit einem Goldgehalt von 1 bis 2 Gramm Gold pro Tonnen Gestein ausgebeutet werden. Die Goldgewinnung geht mit dem Einsatz hochgiftiger Chemikalien, wie Cyanid, dem Salz der Blausäure, einher, um das Gold aus dem Gestein herauszulösen. Der Goldbergbau ist weltweit mit verheerenden Schäden an Mensch, Natur und Umwelt verbunden.
Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeprojekt Tel: 0178 1617800