Aktionsbündnis Elbe-Saale: 30. Elbe-Saale-Camp vom 24. bis 30. Juli 2022

Aktionsbündnis Elbe-Saale: 30. Elbe-Saale-Camp vom 24. bis 30. Juli 2022

Aktionsbündnis Elbe-Saale

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Sachsen-Anhalt (BUND)

Pressemitteilung

Barby / Magdeburg, 12. Juli 2022

Ausblick mit Weitblick. Fluss und Aue im Vordergrund

Aktionswoche an den Flüssen: Das 30. Elbe-Saale-Camp öffnet vom 24. bis zum 30. Juli

Anfang der 1990er Jahre begann die Bundesregierung mit Planungen zu einer Staustufe in der Saale kurz vor ihrer Mündung in die Elbe. Der Bau hätte erhebliche negative Folgen für die Flusslandschaft nach sich gezogen. Aktive gründeten daraufhin das Aktionsbündnis Elbe-Saale und veranstalteten im Jahr 1993 das erste Elbe-Saale-Camp. Die Staustufe ist inzwischen Geschichte. Trotzdem muss nach Ansicht der Flussschützer*innen um Saale und Elbe weiter gekämpft werden. Die Organisator*innen ziehen Bilanz und werfen einen Blick in die Zukunft. Manchmal ist das, was nicht passiert, ein Erfolg – so auch an Elbe und Saale.

Den Bau der Saale-Staustufe konnten wir erfolgreich verhindern, doch der Elbe-Saale-Kanal steht immer noch in den Verkehrsplanungen der Bundesregierung – allerdings auf dem letzten Platz“, fasst Jutta Röseler, Sprecherin des Elbe-Saale-Aktionsbündnisses zusammen. „Bislang konnte auch der geplante Ausbau der Elbe verhindert werden. Dazu hat die Hochwasserkatastrophe 2002 beigetragen. Nun sind es die extreme Dürre der letzten Jahre und die häufigen Niedrigwasser der Elbe, die deutlich machen: eine weitere Vertiefung der Elbe würde den Auen schwer zusetzen.“

Die Organisatoren des Elbe-Saale-Camps sehen die Priorität im Erhalt der ursprünglichen und schönen Flusslandschaft, die sie mit Touren per Boot, Rad und zu Fuß mit den Besuchern erkunden wollen. Hier sind nicht nur eine Vielzahl von Tier und Pflanzenarten zu finden. Eine lebendige Flusslandschaft erbringt auch wichtige Leistungen, die dem Menschen nutzen. Sie speichert CO2, reinigt das Wasser und dient als Puffer bei Hochwasser. Diese Auenlandschaft mit ihren Funktionen gilt es zu stärken, damit sie auch in 30 Jahren noch besteht.

Die Ziele für die Elbe müssen der Realität angepasst werden“, erläutert Thoralf Winkler, Sprecher des Elbe-Saale-Aktionsbündnisses. „Durch die Einengung konzentriert sich die Strömung in der Mitte des Flusses. Sie ist viel schneller als zuvor und trägt den Sand des Flusses weg. Der Fluss vertiefte sich dadurch und entzieht den Elbauen mehr Wasser als zuvor. Die Elbe muss aber die Aue wieder erreichen, um diese mit Wasser zu versorgen. Dazu muss die Tiefenerosion gestoppt und umgekehrt werden.“ „Eigentlich ist das auch im Gesamtkonzept Elbe vorgesehen, doch hier mauern die Behörden“, ergänzt Röseler. „Neue Situationen bedürfen einer neuen Prioritätensetzung!“

Am Sonntag, dem 24. Juli, beginnt das 30. Elbe-Saale-Camp unter dem Motto „Ausblick Elbe“ mit einer Führung mit Ernst Paul Dörfler, der einen Einblick in das Leben der Fischadler gibt. Neben Exkursionen werden Filmvorführungen, Diskussionen und Entdecker-Angebote für Kinder angeboten. Anlässlich des 30. Camps findet am 29. Juli das Elbe-Saale-Fest statt. Bei diesem musikalisch begleiteten Empfang werden Grußworte erwartet u.a. von Olaf Bandt, Bundesvorsitzender des BUND, Gisela Kallenbach, ehemalige Abgeordnete im Europaparlament und Wolfgang Aldag, Landtagsabgeordneter und Umweltexperte der Grünen. Unter www.elbe-saale-camp.de sind weitere Informationen und das aktuelle Programm zu finden. Interessierte, auch Tagesgäste, sind herzlich willkommen.

 

Pressekontakt:

Jutta Röseler, Sprecherin Elbe-Saale-Aktionsbündnis, mobil: 0175-129 0030

Dr. Thoralf Winkler, Sprecher Elbe-Saale-Aktionsbündnis, mobil: 0174-801 0900

E-Mail: info@elbe-saale-camp.de; www.elbe-saale-camp.de

 

Über das Aktionsbündnis Elbe-Saale

Im Jahre 1992 wurde von der damaligen CDU-Bundesregierung ein Bundesverkehrswegeplan (BVWP 92) beschlossen, der u.a. den Bau einer Staustufe in der Saale bei Klein Rosenburg und die Vertiefung der Fahrrinne der Elbe vorsah. Da diese Eingriffe massive Auswirkungen auf die naturnahe Flusslandschaft erwarten ließen, gründeten Kritiker dieser Pläne das Elbe-Saale-Aktionsbündnis, mit dem Ziel, die noch relativ naturnahen Flussläufe und ihre Auenwälder zu erhalten.

Seit 1993 führen Mitglieder des Aktionsbündnisses im Mündungsbereich der Saale ein mehrtägiges internationales Camp durch, um auf die unumkehrbaren Folgen der geplanten und zum Teil bereits realisierten Baumaßnahmen hinzuweisen. Das Aktionsbündnis zählt zu den Mitbegründern des Netzwerkes Flusslandschaften Elbe-Saale-Havel-Oder. Die Saale-Staustufe konnte durch das Engagement des Aktionsbündnisses verhindert werden. Der Ausbau der Flüsse geht aber weiter und auch der Saalekanal steht weiter auf dem Plan der Wasserstraßenbauer. Zu den Unterstützern des Camps zählen der BUND Sachsen-Anhalt sowie verschiedene einheimische Firmen.

 

Über das Elbe-Saale-Camp

Das Camp wird traditionell am Flusskilometer 292 der Elbe nahe der Barbyer Fähre in Sichtweite der Saale-Elbe-Mündung aufgeschlagen. Es wird rein ehrenamtlich organisiert. Neben viel Platz auf der grünen Wiese gibt es zwei große Festzelte mit Sitzbänken, Zugang zu Trinkwasser und Strom, mobile Toiletten auf dem Gelände sowie moderne Duschen und Toiletten im 200 Meter entfernten Kanu-Club. Einkaufsmöglichkeiten gibt es im etwa einen Kilometer entfernten Barby. Ein Getränkewagen steht die ganze Woche zur Verfügung.

Hier geht’s zum Flyer mit Programm 2022_[Flyer_Elbe-Saale-Camp]

Foto von A. Sabarth: T-Shirt am Fluss

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