Staustufen-Schwindel aufdecken!
Elbe-Insel 24.08.2012
Zur Begründung des Staustufenbaus bei Decin wird immer wieder aufgeführt, dass damit der Frachtverkehr von Tschechien bis Hamburg fast ganzjährig gewährleistet werden könne – und zwar mit einer Mindesttiefe von 1,60m Fahrrinnentiefe. Dies ist nichts als eine dreiste Volksverdummung.
Auf ELWIS – dem Elektronischen Wasserstraßen-InformationsService – kann man täglich die amtlichen Fahrrinnentiefen der deutschen Elbe ablesen. Entscheidend ist der niedrigste Wert. Dieser liegt derzeit bei 1,20 m. Von der gesicherten Mindesttiefe von 1,60 m ist die deutsche Elbe meilenweit entfernt. Man kann die Staustufe in Decin mit Hilfe von EU-Geldern von über 100 Mio. Euro zwar bauen – aber an der Befahrbarkeit der Elbe bis Hamburg ändert das herzlich wenig. Ein Nutzen ist nicht erkennbar, den Schaden hat der Europäische Steuerzahler und die einzigartige Natur der Böhmisch-Sächsischen Schweiz.
Jeder, der ab und zu einen Blick auf den Fluss wirft, weiß es: Der Elbe fehlt in den monatelangen Niedrigwasserzeiten die nötige Wassermenge für einen planmäßigen und verlässlichen Güterverkehr. Deshalb hat die Frachtschifffahrt der Elbe den Rücken gekehrt, wie bereits das Bundesamt für Güterverkehr im Jahre 2007 in seinem Sonderbericht zum Hafenhinterlandverkehr festgestellt hat. Wozu dann noch Beton in die Landschaft gießen?
Die Sächsische Zeitung titelt dazu am 24.8.: „Sachsen und Tschechien streiten weiter über Elbe-Staustufe“