Klare Position gegen Staustufe und Kanal
6.10.2011 | Elbe-Insel
In der aktuellen Debatte wird gegen den BUND wiederholt der Vorwurf erhoben, eine Kanallösung statt der einst geplanten Staustufe befürwortet zu haben. Dies ist eine Unterstellung und entspricht nicht den Tatsachen.
Unsere Auffassung zum Schutz von Saale und Elbe war mit der Ablehnung der Saale-Staustufe aus fachlichen Gründen bestätigt worden. Der Schutz von Umwelt und Natur ist unser erklärtes Ziel.
Wir haben im Gegenteil beständig vor Fehlinvestitionen beim Flussausbau gewarnt und gefordert, den Verkehr auf die Schiene zu bringen anstatt Saale und Elbe weiter auszubauen. Dies ist heute aktueller denn je, wo die Schiene für den Markt geöffnet ist.
20.1.2003 | BUND & Grüne Liga | Presseinformation
Saale-Elbe-Kanal – eine neue Fehlinvestition
Bahn bietet Alternative für umweltverträglichen Güterverkehr
Die Umweltverbände BUND und Grüne Liga fordern die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf, vom Bau eines neuen Saale – Elbe – Kanals Abstand zu nehmen.
Dieser Kanal wäre eine gigantische volkswirtschaftliche und ökologische Fehlinvestition (70 Mio. Euro) und gehört daher nicht in den neuen Bundesverkehrswegeplan, so die Umweltverbände.
Die erhoffte Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse würde kaum eintreten, wenn dieser Kanal für den ganzjährigen Verkehr mit Europaschiffen auf 2,80m Tiefe angelegt wird, die anschließende Elbe aber nicht einmal zur Hälfte des Jahres diese Tiefe vorweisen kann. Um den Saale – Elbe – Kanal nicht zur Investruine verkommen zu lassen, müsste anschließend auch die Elbe kanalisiert werden.
Die Bundesregierung hat der weiteren Kanalisierung der Flüsse jedoch eine klare Absage erteilt, um das Hochwasserrisiko nicht weiter zu verschärfen. Die Umweltverbände unterstützen diese neue Flusspolitik als ein dringendes Gebot des vorsorgenden Hochwasserschutzes. Der Schutz der Menschen vor Hochwassergefahren müsse über den Wünschen eines weiteren Ausbaus von Wasserstraßen stehen, so die Vertreterinnen der Umweltverbände.
Als Alternative schlagen die Umweltverbände vor, die vorhandenen Bahntrassen besser zu nutzen. Die stv. Sprecherin von DB Cargo, Frau Tatjana Luther-Engelmann, unterstützt diesen Vorschlag: „Auch aus Sicht der Deutschen Bahn ist ein weiterer Ausbau der Wasserstrassen im Osten Deutschlands nicht zwingend notwendig, da zusätzliche Kapazitäten im Schienengüterverkehr kurzfristig abrufbar sind. Die in der Binnenschifffahrt transportierten Güter sind überwiegend Massengüter, die mit gleichen Leistungsmerkmalen auf der Schiene gefahren werden können“.