Ist die Elbe als Wasserstraße alternativlos?

Ist die Elbe als Wasserstraße alternativlos?

BUND-Pressemitteilung vom 19.9.2014

Die Deutsche Binnenreederei hat den Containerverkehr auf der Elbe Mitte Juni aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Durch die die immer wiederkehrenden und lang anhaltenden Niedrigwasserperioden erweist sich der Güterverkehr auf der Elbe als unrentabel. Die für den zweilagigen Containerverkehr nötige Fahrrinnentiefe von 1,60 m war in diesem Jahr von Februar bis August nicht gegeben.

Der Rückzug der Deutschen Binnenreederei ist allzu verständlich, denn die Elbe lässt mit ihren starken Wasserstandsschwankungen einen planmäßigen und rentablen Verkehr nicht zu. Die amtliche Statistik weist einen kontinuierlichen Rückgang der Gesamttransporte aus. Nun springt eine tschechische Reederei mit einem Schiff pro Woche im Containertransport von Hamburg nach Riesa ein. Offen ist aber, wie lange das Unternehmen durchhalten wird.

Ist der Containertransport auf der Elbe alternativlos? Pro Woche fährt derzeit ein Containerschiff mit 60 Containern von Hamburg nach Riesa. Diese Containerzahl würde auf einen einzigen Güterzug passen. Pro Woche fahren aber auch 70 Containerzüge zwischen Hamburg und Dresden entlang der Elbe. Um das eine Containerschiff pro Woche einzusparen, müssten statt 70 Zügen mit Containern pro Woche 71 Züge fahren. Wo liegt das Problem? Geht es darum, die Elbe als unverzichtbare Wasserstraße darzustellen? Die wahren Potentiale der Elbe liegen vielmehr im nachhaltigen Hochwasserschutz, im Naturschutz und im Flusstourismus, so die Position des BUND.

Nach wie vor unbeantwortet ist die Frage nach der volkswirtschaftlichen Rentabilität. Rechnen sich die getätigten und noch geplanten Investitionen in die Wasserstraße Elbe und ihre Häfen aus volkswirtschaftlicher Sicht?

Containertransporte per Schiff sind dort sinnvoll, wo verlässliche Bedingungen und konstante Tiefen gegeben sind, wie z.B. zwischen Hamburg und Magdeburg über den Elbe-Seitenkanal und Mittellandkanal. Die Elbe selbst kann diese Bedingungen nicht bieten. Und das häufig fehlende Wasser lässt sich auch nicht herbei bauen, wie selbst das Bundesverkehrsministerium bestätigt hat.

Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler | BUND-Elbeprojekt | www.elbeinsel.de | 0178 1617800

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