FDP-Forderungen zur Mittel- und Oberelbe zeugen von Ignoranz
Hamburg/Dessau, 29. Mai 2015
Binnenschifffahrt nur über die Kanäle ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Die Hamburger FDP fordert in einem aktuellen Antrag an die Bürgerschaft den Ausbau der Elbe und die Wiederherstellung der ganzjährigen Schiffbarkeit der Mittel- und Oberelbe. Diese Forderung ist illusorisch und verkennt die Tatsachen.
An der Mittel- und Oberelbe werden seit über 20 Jahren Baumaßnahmen durchgeführt, jedoch konnte die von dem Bundesverkehrsministerium angestrebte nahezu ganzjährige Schiffbarkeit nicht hergestellt werden, da es an der nötigen Wassermenge fehlt. Im Schnitt hat die Elbe an drei bis vier Monaten im Jahr extremes Niedrigwasser mit einer Fahrtiefe von unter 1,60 Meter.
Weiterhin verkennt die FDP die wirtschaftliche Bedeutung des Gütertransports auf der Mittel- und Oberelbe. „Im Jahr 2014 wurden nur noch 0,4 Mio. Tonnen per Binnenschiff transportiert. Das entspricht nur 0,2 Prozent aller Güter, die auf bundesdeutschen Wasserstraßen verschifft werden“, erklärt Iris Brunar vom BUND Elbeprojekt. „Da die Mittel- und Oberelbe in Niedrigwasserfluss ist, wird sich daran auch mit weiteren Baumaßnahmen kaum etwas ändern lassen“.
Aus Sicht des BUND bleibt nur der Weg über die vorhandenen Känale, in die aber investiert werden muss. „Durch einen Ausbau des Schiffshebewerks Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal könnten mehr Güter auf das Binnenschiff verlagert werden. Der Kanal verfügt über eine ganzjährige Tiefe von 4 Metern und ist unabhängig von Hochwasser und Niedrigwasser schiffbar. Schade, dass die FDP hier zu keinem Erkenntnisgewinn in der Lage ist“, sagt Manfred Braasch, BUND Hamburg.
Ansprechpartner für die Presse: Manfred Braasch, BUND Hamburg, Tel. 040 60038711