Elbe-Saale-Kanal: Neue Datenreihen aus Verkehrsministerium bestätigen Status der Saale als „Restwasserstraße“
17.7.2011 | BUND-Pressemitteilung
Die auf Anfrage vom MdB Stephan Kühn (Bündnis90/Die Grünen) durch das Bundesverkehrsministerium aktuell vorgelegten Datenreihen zur Entwicklung der Transporte im Elbe-Saale-Verkehr stützen die kürzlich vorgenommene Einordnung der Saale als „Restwasserstraße“ voll und ganz, erklärt der Leiter des BUND-Elbeprojektes Ernst Paul Dörfler.
„Die Daten legen offen, dass die Transporte im Elbe-Saale-Güterverkehr seit 1995 um 97% eingebrochen sind. Während vor 15 Jahren noch ein Schiff wöchentlich verkehrte, lagen die transportierten Mengen im Jahre 2010 nur noch 0,001 Mio. Tonnen, das entspricht einem Schiff pro Jahr. Diesem kaum erkennbaren Nutzen stehen laut Verkehrsministerium volkswirtschaftliche Kosten für die Wasserstraße Saale in Höhe von nahezu 100 Mio. Euro für die letzten 20 Jahre gegenüber. Somit wurde jede transportierte Gütertonne mit rund 250 Euro Steuergeldern subventioniert. Kosten und Nutzen der Wasserstraße stehen in einem krassen Missverhältnis. Der Ausstieg aus der Planung des Elbe-Saale-Kanals ist damit überfällig.“
Das Bundesverkehrsministerium sei deshalb auf dem richtigen Weg, Wasserstraßen-Investitionen dort vorzunehmen, wo auch ein entsprechender Nutzen zu erwarten sei, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Dies wäre z. B. beim Elbe-Seitenkanal und Mittellandkanal mit einer ganzjährigen Wassertiefe von 4 m der Fall, nicht jedoch an den Niedrigwasserflüssen Elbe und Saale. Deren Potentiale lägen viel mehr im naturverträglichen Flusstourismus statt im Gütertransport.
Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler | Leiter BUND-Elbeprojekt | Telefon 039244 290 | mobil:0178 1617800