Die Wahrheit über den geplanten Elbe-Saale-Kanal
2016-05-11 | Die Wahrheit über den geplanten Elbe-Saale-Kanal
Der geplante Elbe-Saale-Kanal wurde erneut in den Bundesverkehrswegeplan (Entwurf) aufgenommen. Nicht nur der Landesverkehrsminister, auch der Landrat vom Salzlandkreis verlangen den Kanalbau. Wie aber neueste Ergebnisse belegen, wäre dieser Kanalbau ein beispielloses Fiasko.
Das Nutzen-Kosten-Verhältnis des 150 Mio. Euro teuren Großprojektes beträgt 0,2.
Danach fließen auf jeden investierten Euro Steuergeld nach 80 Jahren Nutzungsdauer lediglich 20 Cent zurück – eine hocheffektive Geldvernichtung.
Doch auch die Natur schneidet schlecht ab.
Aus dem Umweltbericht zum Verkehrswegeplan
geht hervor, dass der Kanal auch einen negativen Umweltnutzen in Höhe von -7,7 Mio. EUR hat. Der Kanalbau würde also zusätzlich Umweltkosten erzeugen. Damit ist das Kanalprojekt das aus Umweltsicht schlechteste Vorhaben im Wasserstraßenbereich.
Auch konnten im Falle eines Kanalbaus keine Verkehrsverlagerungen festgestellt werden. Mit anderen Worten: Es wird ein Kanal geplant, um angeblich den Verkehr aufs Schiff zu verlagern – es würde aber keine Verlagerung stattfinden, auch weil es der anschließenden Elbe immer häufiger an der nötigen Wassermenge fehlt.
Das Bundesverkehrsministerium BMVI kommt somit im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu grundsätzlich anderen Ergebnissen als das Verkehrsministerium des Landes Sachsen-Anhalt.
Bild: Elbe Höhe Saalemündung. Der geplante Kanal soll laut Planung hier in die Elbe münden.