Dialog im Boot: Mehr Realitätssinn für die Elbe
22. Juli 2011 | BUND-Presseinformation
Klassifizierung der Elbe ist keine Herabstufung
Die BUND-Elbe-Tour 2011 „Dialog im Boot“ führt am Freitag, den 22.Juli, und
den Samstag, den 23. Juli 2011, von Lenzen über Dömitz nach Hitzacker und
damit durch drei Bundesländer. Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik und
Gesellschaft diskutieren die neuen Perspektiven der Elbe, die sich durch die
Klassifizierung der Wasserstraßen ergeben haben. Danach ist die Elbe als
Nebenwasserstraße eingestuft, das ist die vierte von sieben Kategorien.
„Diese Einstufung zeugt von gewachsenem Realitätssinn und ist keineswegs
eine Herabstufung. Schließlich handelt es sich um eine lange geforderte und
vom Bundesverkehrsministerium nun erstmals vorgelegte Einstufung der
Wasserstraßen nach ihrer Bedeutung für den Güterverkehr,“ erklärt der Leiter
des BUND-Elbeprojektes, Ernst Paul Dörfler. „Mit einer Transportmenge von
nur 1 Mio. T/a rangiert die Elbe als Verkehrsweg weit hinten. Deshalb sind
Ausbauforderungen vor dem Hintergrund leerer Kassen volkswirtschaftlich
abwegig. Als Naturraum und Tourismusziel rangiert die Elbe hingegen ganz
weit vorn. Es hat also Sinn, die Stärken zu erkennen und zu fördern, auch um
der Region eine Perspektive zu geben.“
Ein Thema des Dialogs wird auch die Frage der Abholzung der Weichholzauen
sein. Der BUND vertritt die Position, dass ein Spiel mit der Angst sowie
Panikmache in dieser Angelegenheit fehl am Platze seien. Die Belange des
Hochwasserschutzes sind fachlich sauber zu untersuchen und abzuwägen, um
verantwortbare Entscheidungen zu treffen. Häufig ergänzen sie sich auch mit
den Belangen des Naturschutzes. Schnellschüsse und Aktionismus seien der
falsche Weg.
Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeprojekt: 0178 1617800
Iris Brunar, BUND-Elbe-Koordinatorin: 0178 1630204