Dialog im Boot in der Burg Lenzen: Elbaue, Hochwasserschutz und Wasserstraße
22. Juli 2011 | Pressemitteilung BUND
Wind und Regen führten die Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft auf die Burg Lenzen. Der Dialog führte zum Konsens, dass die Elbe als Wasserstraße für den planmäßigen Güterverkehr kaum geeignet sei, da die Wirtschaft Transportsicherheit verlange. Diese Sicherheit könne die Elbe aufgrund ihrer schwankenden Wasserstände nicht geben. Vor allem die langen Niedrigwasserstände infolge der seit Jahren zunehmenden Trockenzeiten verhindern immer wieder einen planbaren und damit wirtschaftlich Lastverkehr per Binnenschiff. Das Bundesverkehrsministerium sieht deshalb in seiner Klassifizierung Elbe als Nebennetz keinen weiteren Ausbau mehr vor.
Für den Hochwasserschutz gibt es hingegen einen hohen Klärungsbedarf. Eckhard Seebaß (BUND): „ Es ist unklar, welchen Anteil die unterschiedlichen Einflüsse, wie die Einengung des Flussquerschnitts, Grundwasserstände, die Auflandung des Vorlandes und der Gehölzaufwuchs auf die Hochwasserstände haben. Da die Weichholzaue einen hohen Schutzstatus für die Flusslandschaft hat, muss sehr sorgfältig geprüft werden, wo es verantwortet werden kann, den Gehölzaufwuchs zu reduzieren.“
Zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes bedürfe es mehr Transparenz, sowie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Ländern und den Landkreisen, um die Hochwasserstände durch besseren Rückhalt in der Fläche nachhaltig zu senken.
Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeprojekt: 0178 1617800
Iris Brunar, BUND-Elbe-Koordinatorin: 0178 1630204