BUND kritisiert Pläne für Elbausbau
28. September 2011 | BUND
Die Forderungen der Industrie- und Handelskammern nach dem raschen Bau einer Elbe-Staustufe bei Děčín nahe der deutsch-tschechischen Grenze und Äußerungen aus dem Bundesverkehrsministerium, zwischen Dresden und der tschechischen Grenze die Elbe auf 1,60 Meter vertiefen zu wollen, stoßen beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf heftige Kritik.
Dazu erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Selbst im extrem regenreichen Jahr 2011 hatte die Elbe an 75 Tagen nicht die vom Bundesverkehrsministerium angestrebte Tiefe von 1,60 Metern. Ohne einen durchgehenden kanalartigen Ausbau wäre eine solche Mindesttiefe an 345 Tagen im Jahr auch nicht zu gewährleisten. Auf Anfrage hat das Bundesverkehrsministerium erst kürzlich bestätigt, dass eine bestimmte Mindesttiefe an einem frei fließenden Fluss nicht zu garantieren ist. Schon allein deshalb, aber auch wegen zunehmender Staatsschulden lehnen wir einen Ausbau der Elbe und den Bau eines Elbe-Saale-Kanals weiter ab und verlangen die Einstellung aller Planungen.“
Von einem substantiellen Anstieg der Güterschifffahrt werde auch in den Planungsunterlagen für die Staustufe in Tschechien nicht ausgegangen. „Es geht in dieser Angelegenheit nicht um bessere Bedingungen für die Schifffahrt. Es geht allein darum, neue große und die Natur zerstörende Bauprojekte durchzusetzen“, sagte Weiger.