BUND: Gütertransporte schrumpfen um weitere 25 Prozent
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Elbeprojekt
Pressemitteilung vom 23. Januar 2019
Elbe-Niedrigwasser:
Gütertransporte schrumpfen um weitere 25 Prozent
Eine Antwort der Bundesregierung vom 17. Januar auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke, Bündnis 90 / Die Grünen ergab: Allein im vergangenen Jahr lag der Pegel der Elbe-Fahrrinne ein halbes Jahr lang unter einem Meter. Die Zahl der Gütertransporte ist um weitere 25 Prozent geschrumpft. Von der ganzjährigen Schiffbarkeit ist die Elbe weiter entfernt denn je und die Gütertransporte auf dem Fluss sinken beständig. Nach Ansicht des BUND ist die Elbe keine leistungsstarke Wasserstraße und würde auch durch weitere Vertiefung keine werden.
„Im Jahr 2018 wurde an der Elbe während acht Monaten die offiziell angestrebte Mindest-Fahrrinnentiefe von 1,40 Meter nicht erreicht“, sagt Iris Brunar vom Elbeprojekt des BUND. „Es fehlten nicht nur ein paar Zentimeter. Über ein halbes Jahr lang lag die Fahrrinnentiefe teils weit unter einem Meter.“ In der Folge sind die auf der Elbe transportierten Gütertonnen von 2017 auf 2018 um gut 25 Prozent auf unter 200 000 Tonnen geschrumpft. Der Einbruch bei den Containern um mehr als die Hälfte stellte sich noch drastischer dar (Zählstelle Magdeburg).
Das Jahr 2018 sei zwar extrem, bilde aber keine Ausnahme, so Brunar weiter. Seit 2014 halten anhaltende Niedrigwasser die Elbe fest im Griff. An durchschnittlich 40 Prozent der Tage wurde die von der Bundesregierung angestrebte Mindest-Fahrrinnentiefe von 1,40 Meter nicht erreicht. Die Schifffahrt wurde jedes Jahr monatelang eingestellt.
Ein planbarer, verlässlicher Gütertransport auf der Elbe sei deshalb eine Utopie. „Wenn das Wasser fehlt, dann fehlt die notwendige Fahrtiefe für die Güterschifffahrt. Mit der Klimaerwärmung nehmen die Extreme noch zu. Jahre wie 2015 oder 2018 werden immer mehr zur Regel. Mit dem Elbe-Seitenkanal gibt es eine gute Alternative, vor allem wenn der Neubau der Schleuse bei Scharnebeck (Lüneburg) fertig ist. An der Elbe hingegen müssen endlich Maßnahmen umgesetzt werden, um wie vorgeschrieben den guten ökologischen Zustand zu erreichen“, fordert Brunar.
Rückfragen:
Iris Brunar, mobil: +49 178 1630204, iris.brunar@bund.net
Foto: Matthias Keller