BUND-Elbeprojekt Pressemitteilung: Antwort der Landesregierung in Sachsen-Anhalt zur Elbe

BUND-Elbeprojekt Pressemitteilung: Antwort der Landesregierung in Sachsen-Anhalt zur Elbe

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – BUND-Elbeprojekt

Pressemitteilung

18. September 2017

Antwort der Landesregierung in Sachsen-Anhalt zur Elbe:

Unterhaltung für Schifffahrt verstärkt Austrocknung der Auen

UNESCO-Biosphärenreservat und UNESCO-Welterbe Dessau-Wörlitzer Gartenreich durch Erosion der Sohle bedroht

Magdeburg: Aus einer Antwort der Landesregierung Sachsen-Anhalt zur Elbe vom 14. September geht hervor, dass das UNESCO-Biosphärenreservat und das UNESCO-Welterbe Dessau-Wörlitzer Gartenreich erheblich durch Sohlerosion gefährdet und von Austrocknung bedroht sind. Als Gründe werden unter anderem die Einengung des Flusses und die Unterhaltungsmaßnahmen für die Schifffahrt angegeben. Der BUND fordert, kontraproduktive Baumaßnahmen an der Elbe zu beenden und wirksame Maßnahmen zum Stopp der Sohlerosion zügig zu ergreifen.

„Die Landesregierung hat die Gefahr, die der Flusslandschaft Elbe droht, erkannt und klar benannt. Jetzt müssen Taten folgen. Die weitere Vertiefung der Elbe und die dadurch forcierte Austrocknung der Natur- und Kulturlandschaft müssen gestoppt werden“, fordert Iris Brunar vom Elbeprojekt des BUND. „Vor über acht Jahren wurden zwar das sogenannte Sohlstabilisierungskonzept und das erste Pilotprojekt bei Klöden beschlossen, doch die Umsetzung lässt seither auf sich warten.“ Dabei können diese Maßnahmen aus Sicht des BUND ohnehin nur ein erster Einstieg sein, da das bisherige Konzept lediglich eine Verminderung der Eintiefung vorsieht. „Ohne weitergehende Maßnahmen geht die Erosion der Sohle weiter, halt nur etwas langsamer. Die Auen trocknen immer weiter aus“, so Brunar.

Als Ursache für die schädliche Erosion der Sohle benennt die Landesregierung unter anderem zu nah am Fluss gebaute Deiche, Verengung durch Flussbauwerke wie Buhnen, Deck- und Leitwerke und deren Unterhaltung u.a. durch wiederholte Steinschüttungen. Zugleich konnte trotz der intensiven Baumaßnahmen an der Elbe laut Landesregierung keine verlässliche Schiffbarkeit hergestellt werden.

Der BUND hat erst kürzlich die „Elbe-Vision“ veröffentlicht, ein Konzept zur Entwicklung der Region, das nicht die Wasserstraße Elbe als zentralen Wirtschaftsmotor sieht, sondern die ursprüngliche Natur und attraktive Landschaft. „An der Elbe müssen sinnvolle Prioritäten gesetzt werden. Es werden immer weniger Güter auf dem Fluss transportiert, trotz jahrelanger Bautätigkeit. Wenn die einzigartige Fluss- und Auenlandschaft der Elbe erhalten werden soll, dann müssen die Ursachen für Erosion der Sohle beseitigt werden. Die Elbe muss wieder breiter und flacher fließen können, damit gewinnt auch die Region.“ Die Flusslandschaft der Elbe sei die Basis für den Wirtschaftsfaktor Nummer 1, den Elbtourismus. Der BUND habe in seiner Elbe-Vision aufgezeigt, wie dieses Potential noch weiter ausgebaut werden könne.

Die Elbe-Vision des BUND finden Sie unter: https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/die-elbe-im-jahr-2050-bericht-aus-der-zukunft/

Hintergrund und Fakten finden Sie unter: www.bund.net/elbevision-hintergrund/

Die Antwort der Landesregierung finden Sie unter: http://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/starweb/PADOKA/servlet.starweb?path=PADOKA/LISSHFL.web&search=(%2fFASTW%2cDARTS%2c1DES2%2cURHSUP%2cURPSUP%2cDURPSUP+%28%28%22GESAMTKONZEPT%22+AND+%22ELBE%22%29%29)+AND+DID%3DK-72878

 

Rückfragen:
Iris Brunar, BUND-Elbeprojekt
Kirschweg 15, 06846 Dessau-Roßlau
Tel.: +49 – (0)340 – 850 7978, Mobil: +49 – (0) 178 – 163 0204

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