Unwürdiges Kanal-Gezerre beenden
BUND-Pressemitteilung | 05.09.2012
Mit dem heutigen Gespräch zwischen dem Bundesverkehrsministerium und dem Landesverkehrsministerium von Sachsen-Anhalt scheint das Gefeilsche um den Bau oder Nichtbau des Elbe-Saale-Kanals in eine neue Runde zu gehen (s.u. MZ-Meldung).
Dazu erklärt der Leiter des BUND-Elbeprojektes Ernst Paul Dörfler:
„Die Würfel sind längst gefallen. Der Kanal ist weder wirtschaftlich noch ist er finanzierbar. Das sollte auch ein Landesverkehrsminister begreifen, der seinen Sitz in Magdeburg unweit der Elbe hat. Ein Blick auf den Fluss genügt: Massenguttransporte per Schiff können mangels Wasser schon lange nicht mehr stattfinden und ein Ende des Niedrigwassers ist nicht in Sicht. Da hilft auch der Bau eines 10 Kilometer langen Kanals zwischen Elbe und Saale kein Stück weiter.
Der Verweis auf das Solvay-Werk am Neckar, das dort Schiffe wirtschaftlich fahren können und ab Bernburg im Saale-Elbe-Verkehr nicht, hat einen entscheidenden Grund: Der Neckar ist mit 27 Staustufen durchgehend kanalisiert und kann daher eine Mindesttiefe von 2,80 m garantieren, um Großen Rheinschiffen mit 2000 Tonnen Ladung freie Fahrt zu gewähren. Die Fahrwassertiefen der Elbe schwanken jedoch stark und liegen die meiste Zeit des Jahres so niedrig, dass rentable und planbare Transporte schwerer Güter unmöglich sind. Auch ein seriös überarbeitetes Gutachten wird zu keinem grundlegend anderen Ergebnis kommen.“
Der BUND fordert das Land Sachsen-Anhalt auf, diese Fakten zu akzeptieren, um die Peinlichkeiten zu beenden. Wenn es der Verkehrsminister nicht begreifen will, ist er für diese Position ungeeignet.
Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler | BUND-Elbeprojekt | www.elbeinsel.de | 0178 1617800