Die Elbe – über den Wandel eines Flusses vom Wiener Kongress (1815) bis zur Gegenwart

Die Elbe – über den Wandel eines Flusses vom Wiener Kongress (1815) bis zur Gegenwart

Auszug aus dem Buch von Andreas Martin und Norbert Fischer…
Beitrag von Dr. Ernst Paul Dörfler (PDF-Download)

ERNST PAUL DÖRFLER
Wertewandel im Umgang mit der Elbe
Von der Wasserstraße zum Ökosystem Flusslandschaft

Der Wiener Kongress und die Regulierung der Elbe
Mit der beginnenden Industrialisierung gewann der Fluss als Transportweg zunehmend
an Bedeutung. Dazu bedurfte es einer Aufhebung der Handels- und Transporthindernisse,
vor allem der politischen ,Kleinstaaterei-Grenzen‘ und der schwierigen
Befahrbarkeit der Elbe. Beide Anliegen verfolgte unter anderem der Wiener Kongress
vor 200 Jahren. Darauf aufbauend begann 1819 die Elbschifffahrtskommission
ihre Arbeit. Der Weg zur Wasserstraße Elbe nahm seinen Anfang. In der Kommission
waren als Anrainer Österreich, Sachsen, Preußen, Hannover, Dänemark (für
Lauenburg und Holstein), Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Anhalt-Bernburg, Mecklenburg-
Schwerin und Hamburg vertreten.
Zwischen 1819 und 1821 bemühten sich die Beauftragten von zehn Regierungen
im Schloss Pillnitz bei Dresden in 44 Konferenzen um eine Einigung. Das Ergebnis
war 1821 die Elbschifffahrtsakte.
Die erste Besichtigung des Elbstromes von Melnik (Mělník) bis Cuxhaven durch
alle Anrainer fand erst rund 20 Jahre später, im Jahr 1842 statt. 1844 wurde die Additionalakte
zur Elbschifffahrtsakte verabschiedet. Die Anliegerländer waren verpflichtet,
die Hindernisse aus dem Strom zu räumen. Mächtige Sturzbäume lagen
kreuz und quer im Flussbett. Über 100.000 hinderliche Stämme mussten aus der
Schifffahrtsrinne entfernt werden, darunter uralte Eichen, die zum Teil Jahrtausende
im Elbsand schlummerten. 1866, als die preußische Elbstrombauverwaltung in
Magdeburg eingerichtet war, wurde mit der Begradigung und Vertiefung der Elbe im
Interesse der Schifffahrt ernsthaft begonnen. Die Gründung des Deutschen Kaiserreiches
beschleunigte diese Entwicklung. Erst ab 1871 war die Schifffahrt auf der
Elbe frei von allgemeinen Abgaben, und es begann ihre Blütezeit.1
1 Zur Geschichte des Flusses gibt es eine Reihe von Veröffentlichungen, die meist als Einleitungen in
speziellere Themen fungieren oder als Beiträge in Sammelbänden einzelne historische Felder beleuchten.
Vgl. dazu: OTTO MÖRTZSCH, Zur Geschichte der Elbschiffahrt, Dresden 1923; GERHARD
KETTMANN, Die Sprache der Elbschiffer, Teil I (Mitteldeutsche Studien 22), Halle/Saale 1959,
S. 9-28; FRITZ HEINRICH, Elbeschiffahrt gestern und heute. Aus der über 1000jährigen Geschichte der
Schiffahrt auf der Oberelbe, Dresden 1987; HUBERT GLASER, Die Elbe als geschichtlicher Raum, in:
Die Elbe – Ein Lebenslauf / Labe – Život Řeky, hrsg. vom Deutschen Historischen Museum, Berlin

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