Runder Tisch Elbe: Defizite der Wasserstraße benannt

Runder Tisch Elbe: Defizite der Wasserstraße benannt

Pressemitteilung Dessau-Roßlau, 5.6.14

Der gestrige „Runde Tisch Elbe“ in Berlin ist auf ein überaus großes Interesse gestoßen. Über 50 Teilnehmer aus Bund und Ländern, aus Verbänden der Wirtschaft und Umwelt sowie Vertreter aus der Tschechischen Republik trafen sich auf Einladung des Bundesverkehrsministeriums (BMVBI) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), um an der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Elbe teilzunehmen. Dieser Prozess soll letztlich auch zu einer Klassifizierung der Elbe als Bundeswasserstraße führen. Davon wiederum hängt ab, ob es einen weiteren Wasserstraßenausbau geben wird oder andere Nutzungen einen höheren Stellenwert erhalten werden.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse von vier Arbeitsgruppen, die sich mit Themen des Naturschutzes, der Stromregelung, des Verkehrs und der Wasserwirtschaft befassten. Die sog. IST-Analysen sollten durch Vorlage von Daten die jeweiligen Defizite und noch notwendige Untersuchungen aufzeigen. Diese Dokumente sind öffentlich und stehen zur Diskussion.

Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass im Bereich der Mittel- und Oberelbe über 85 Schwachstellen festgestellt wurden, die für die Schifffahrt ein Problem darstellen (Untiefen). Ungeklärt blieb die Frage, ob fehlende Baumaßnahmen oder das geringe Wasserdargebot (häufiges Niedrigwasser) das größere Problem ist. Auch stehen dezidierte Kosten-Nutzen-Analysen der bisherigen und künftigen Bundeswasserstrasse sowie ein zukunftsorientiertes Nutzungskonzept der Elbe noch aus.

Die Interessenvertreter sind aufgefordert, zu den vorgelegten Arbeitspapieren Stellung zu beziehen. Der nächste Runde Tisch Elbe ist für Oktober anvisiert. Eine erste Vorab-Stellungnahme der Umweltverbände BUND, NABU und WWF liegt bereits vor (www.elbeinsel.de).

Ein angekündigtes Partizipationsmodell über die Fachwelt hinaus mit einem ganzheitlichen Ansatz für die Elbregion von der tschechischen Grenze bis nach Geesthacht wartet auf seine Initiierung.

Rückfragen: Dr. Ernst Paul Dörfler | BUND-Elbeprojekt | 0178 1617800 | www.elbeinsel.de

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