„Wo bleiben die Wanderfische der Elbe?“

„Wo bleiben die Wanderfische der Elbe?“

11.08.11 | BUND

Vortrag am 31.08.2011 um 19 Uhr im Kornhaus Dessau

von Dr. Ludwig Tent, Edmund Siemers-Stiftung, Hamburg
www.salmonidenfreund.de

Am Mittwoch, den 31.8. 2011 findet um 19 Uhr im Kornhaus Dessau ein Vortrag zum Thema „ Wo bleiben die Wanderfische der Elbe“ statt. Als Referenten haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Bürgerinitiative PRO ELBE den Hamburger Hydrobiologen und Fischereiwissenschaftler Dr. Ludwig Tent gewonnen. Ludwig Tent ist jahrzehntelang mit der Elbe, ihren natürlichen Lebensgemeinschaften und deren Belastungen durch Schadstoffe befasst.

Mit den Stilllegungen der Hauptverschmutzer sowie durch Abwasserreinigung ist auch die Elbe erheblich sauberer geworden. Wie an anderen Gewässern auch ist aber festzustellen, dass die Besiedlung des Lebensraums Fließgewässer nicht den Erwartungen entspricht. Grund hierfür sind meist bauliche Eingriffe und eine fortwährend harte Gewässerunterhaltung. Hinzu kommen noch bestehende Wanderhindernisse, wie Stauwehre z. B. in den Nebenflüssen Mulde und Saale, die es zu beseitigen oder mindestens passierbar zu machen gilt.

Konkret für die Elbe hat sich herausgestellt, dass Langdistanzwanderer wie Lachs und Meerforelle nach ersten hoffnungsfroh stimmenden Daten der 1990er Jahre mit der Jahrtausendwende wieder einen Einbruch ihres Wandererfolgs zu verzeichnen haben.

Dr. Ludwig Tent wird am Beispiel von Jahrzehnte überspannenden Fangstatistiken am Beispiel Meerforelle verdeutlichen, wie der Hamburger Elbebereich nach wie vor ein wesentlicher „Flaschenhals“ für Fische auf dem Weg in östliche Bundesländer und Tschechien darstellt. Die neu gebauten Fischwege am Wehr Geesthacht werden ebenfalls dargestellt. Diskutiert wird auch über das Konfliktfeld Strom aus Wasserkraft.

Interessenten sind herzlich eingeladen!


Ludwig Tent hat Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft sowie Biochemie und Mikrobiologie in Hamburg studiert. Dies war eine gute Grundlage für seine Diplom- und Dr.-Arbeit über die Abwasserverhältnisse und ihre Auswirkung auf Elbe-Lebensgemeinschaften.
Hierauf aufbauend fand er in der Wasserbehörde für die Hamburger Elbstrecke herausfordernde Aufgaben wie, die notwendige Reinigung der kommunalen Abwässer Hamburgs nicht nur für organische Inhaltsstoffe, sondern auch für Stickstoffverbindungen und mehr umzusetzen (Weitergehende Abwasserreinigung).
Heute arbeitet er als Abteilungsleiter Technischer Umweltschutz in einem Hamburger Bezirksamt sowie als Projektleiter Gewässerschutz für die Edmund Siemers-Stiftung.
In letztgenannter Funktion unterstützt er Aktive an Bächen und kleinen Flüssen des Norddeutschen Tieflands mit Rat, Tat, Vorträgen und Exkursionen nach dem Motto „Bäche basteln – leicht gemacht.“


Literaturempfehlung:
MADSEN, B. L. & L. TENT (2000): Lebendige Bäche und Flüsse – Praxis­tipps zur Gewässerunterhaltung und Revitalisierung von Tieflandgewässern. Libri-BoD (Books on Demand), 156 S., ISBN 3-89811-546-1.

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